Speckert, Sandra

  • Mitglied des Verwaltungsrates der hkk
  • Mitglied des Finanzausschusses des Verwaltungsrates
  • Mitglied in einem Widerspruchsausschuss der hkk

Ich freue mich, wenn ich unseren Versicherten helfen kann.

An die 15 Jahre ist es her, da wurde Sandra Speckert, damals Abgeordnete in der Bremer Bürgerschaft, von einem Fraktionskollegen angesprochen. Ob sie nicht Lust hätte, ein Ehrenamt in der Krankenkasse zu übernehmen, in der sie beide versichert waren, wollte er wissen. Warum nicht?, dachte sie, es ist immer gut, mal in einen anderen Bereich hineinzuschauen und sich neue Blickwinkel zu erschließen. Aus einem Hineinschauen wurde mehr: Seit 2011 sitzt Sandra Speckert, von Beruf Buchhalterin in einem mittelständischen Kaffeeunternehmen, als gewählte Versichertenvertreterin im Verwaltungsrat der Handelskrankenkasse (hkk).

Die politische Karriere hat sie mittlerweile hinter sich gelassen. „Es war eine schöne und lehrreiche Zeit, aber für mich ist sie abgeschlossen. Ich konzentriere mich jetzt auf Beruf und Familie – und auf mein Ehrenamt“, sagt sie.

Als Abgeordnete hatte Sandra Speckert unter anderem auch in einem Bürgerschaftsausschuss mitgearbeitet, der für die Krankenhäuser der Stadtgemeinde Bremen zuständig war. Gesundheitsthemen waren damals zwar nicht der Schwerpunkt ihrer Arbeit, „aber zumindest einen Berührungspunkt hatte ich schon mal“, erzählt sie. Ihr Engagement in der hkk habe ihr dann erlaubt, weit tiefer in die Materie einzudringen. „Ich hatte die Möglichkeit, nachzufragen und mit unterschiedlichen Leuten darüber zu sprechen. Für mich war das ein echter Perspektivwechsel.“

Ihr erstes Engagement in der Sozialen Selbstverwaltung wurde die Mitarbeit in einem Widerspruchsausschuss der hkk, in dem Anträge der Versicherten, die von hauptamtlich Beschäftigten der Kasse abgelehnt worden sind, von ehrenamtlichen Selbstverwalterinnen und Selbstverwaltern noch einmal geprüft werden, ehe der abschließende Bescheid ergeht. „Es war für mich der ideale Einstieg. Ich habe sehr viel über Themen gelernt, die man sonst nur anreißt“, berichtet sie. „Manche Schicksale, von denen man im Widerspruchsausschuss erfährt, sind richtig erschütternd. Umso schöner ist es dann, wenn man Abhilfe schaffen kann.“

Weil die Gesetze und die Satzung der Kasse enge Vorgaben machen, komme das leider nicht sehr oft vor. „Aber es kommt vor, und deshalb lohnt es sich! Wichtig finde ich schon mal, dass man überhaupt darüber redet und den Versuch macht zu helfen“, sagt Sandra Speckert.

Noch aus einem anderen Grund schätzt sie die Arbeit im Widerspruchsausschuss sehr: „Wir erfahren aus der Praxis, wo es klemmt, und stellen uns dann als Selbstverwalter die Frage: Können wir da als Kasse nicht mehr tun, zum Beispiel bei der gesundheitlichen Vorsorge? Ich hätte es nie gedacht, aber gerade auf diesen Punkt bin von vielen Leuten immer wieder angesprochen worden. Solche Themen trage ich dann weiter in den Verwaltungsrat, damit wir prüfen können, ob wir als hkk da nicht noch etwas weiter optimieren können.“

Probleme, ihr Ehrenamt mit den beruflichen Verpflichtungen zu vereinbaren, sieht sie nicht. Termine im Verwaltungsrat würden meist nach Feierabend angesetzt, und auch für die regelmäßigen Sitzungen des Widerspruchsausschusses fänden sich Termine nach der Arbeit. Entscheidend sei, dass man Lust habe auf den Kontakt zu den Versicherten. „Ich freue mich jedes Mal, wenn ich angesprochen werde von Bekannten, Kollegen oder ehemaligen Nachbarn, die von meinem Ehrenamt wissen. Wenn Fragen kommen, die ich beantworten kann. Wenn ich helfen kann, Kontakte herzustellen. Ich selbst bin ja auch Versicherte, das betrifft alles auch mich“, sagt sie. So wird sie auch im Frühjahr 2023 wieder für das Sozialparlament der hkk kandidieren. „Ich bleibe dran, weil ich einfach Spaß daran habe.“